Stiftskirche St. Johann

Aktuelles zur Stiftskirche St. Johann

 

Sehr geehrter Besucher der Stiftskirche St. Johann,

2027 feiern wir das 900jährige, ununterbrochene Bestehen unseres Kollegiatstifts St. Johann.

Unsere Stiftskirche wird anlässlich dieses Jubiläums ab 08.01.2024 saniert und ist daher leider bis voraussichtlich Frühjahr 2026 geschlossen.

Spätestens 2027 wird unsere Stiftskirche hoffentlich wieder in alter Schönheit erstrahlen.

Unsere Gottesdienste finden weiterhin – nur in neuer Umgebung – statt:

Wir freuen uns, wenn wir Sie ab 08.01.2024 in der Stiftspfarrkirche St. Kassian willkommen heißen dürfen.

Geschichte

Entstehungsgeschichte der Siftskirche St. Johann

Ursprünglich lag westlich des Regensburger Domes auch die zugehörige, Johannes dem Täufer geweihte Taufkirche. An dieser errichtete Bischof Kuno I. um 1127 das Kollegiatstift St. Johann.

Das besagte Gotteshaus wurde jedoch – gemäß einer 1380 zwischen Bischof Konrad VI. von Haimburg (1368-1381) und dem Stiftskapitel St. Johann getroffenen Vereinbarung – zugunsten der Westerweiterung des Domes abgebrochen, im ausgehenden 14. Jahrhunderts als geostete zweischiffige Stiftskirche an ihrem heutigen Standort an einen unter Bischof Johannes I. (1384-1409) vollendeten Turm angebaut und erhielt hier zusätzlich einen nördlichen Anbau. Die seither zweischiffige Kirche wurde zwischen 1765 bis 1769 in den heutigen Saalbau umgestaltet, der im Osten mit einem polygonalen Chor abgeschlossen wurde.
Aus der alten Kirche wurden die um 1713 entstandenen Kirchenbänke, das um 1730 entstandene Orgelgehäuse und die um 1730 gefertigten und noch 1876 auf dem Hochaltar aufgestellten Figuren der beiden Johannes, des Johannes Nepomuk und vielleicht auch des Antonius übernommenen. Hinzu kamen die drei Seitenaltäre, nämlich links der Kreuzaltar sowie der Marienaltar von 1630 mit dem bis 1938 damit verbundenen Tafelbild der „Schönen Maria“ von Albrecht Altdorfer und rechts der ebenfalls am alten Standort platzierte Sebastianialtar von 1652 mit den spätgotischen Seitenfiguren des Stephanus und des Nikolaus.
Neu geschaffen wurde ein 1768 von Johann Nepomuk Schöpf ausgeführtes Freskenprogramm, von dem 1976/77 nur zwei Fresken freigelegt und restauriert wurden. Des Weiteren sind 1769 das von Schöpf gemalte Hochaltarbild mit den beiden Johannes und das von Georg Christoph Garri, Johann Valentin Dirr und Johann Ignaz Andres gefertigte Chorgestühl sowie die ab 1769 belegte Stiftsgruft entstanden.
Nach dem Brand der Stiftskirche 1887 entschied sich Bruno Specht, der 1888 zum Wiederaufbau beauftragte Architekt, beim Kircheninneren für ein weit herabgezogenes Spiegelgewölbe mit Stichkappen, „das auf Pilastern vorgesetzten Volutenkonsolen aufruht“ (Altmann, 62). Schöpfs Fresken wurden dagegen übertüncht. Beim Verlegen des neuen Pflasters wurden 1890 Gebeine gefunden und in die Gruft übertragen, während die zugehörigen Grabdenkmäler an der Westwand angebracht wurden. Am Kirchenäußeren erhielt die Westfassade 1889 einen von je einem Obelisken flankierten Giebel mit einer von Friedrich Preckel gefertigten Statue Johannes des Täufers. Ansonsten wurde damals die Außenseite durch Felder und Lisenen gegliedert.

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1899 stiftete Kanonikus Michael Helmberger zwei wohl im Umkreis Jan Polacks entstandene Tafelbilder mit Passionsthematik, die heute am Kreuzaltar angebracht sind.
1949 restaurierte Bauunternehmer Szymkowiak mit weiteren Handwerkern die Süd- und die Giebelfassade der Stiftskirche. Der Dekorations- und Schriftenmalermeister Bachl schuf dabei – neben allen Malerarbeiten am Äußeren – vor allem die Inschriften und Wappen über den beiden Kirchenportalen.
Als Resultat der von Firma Szymkowiak 1956 neuerlich durchgeführten Außenrenovierung hält der Tages-Anzeiger fest, die Stiftskirche leuchte „nun in freundlich-heller Farbe“. Nach Entfernung des neuromanischen Hochaltars hängte man 1957 das bisherige Hochaltarbild an die Chorwand, während der barocken Tabernakel von Alteglofsheim nach Entwürfen von Dr. Klug durch Bildhauer Helmer umgebaut und in ein neu gestaltetes Ambiente versetzt wurde. Schließlich wurde auch der neuromanische Kreuzaltar entfernt und durch einen vollkommen neu geordneten ersetzt.
Im Rahmen der Innenrenovierung von 1976/77 restaurierte Kirchenmaler Georg Hiltl über der Sakristeitür und an der Nordwand je ein Fresko Schöpfs. Die Stuckarbeiten – unter ihnen die Anbringung des „Stiftswappens“ an der Orgelbrüstung – erledigte die Firma Hartl.
1996 übernahm die Firma Eis an Raumschale und Kirchenausstattung Sicherungs-, Tünch- und Reinigungsarbeiten und unter anderem die Abfassung und Vergoldung der Apostelkreuze. Laut der Mittelbayerischen Zeitung sei dadurch an Stelle des bisherigen Grautons ein freundliches Gelb getreten, das den Raum wärmer erscheinen lasse. Auch würden die Pilaster und Kapitelle dadurch deutlicher hervortreten, wie auch die Apostelleuchter durch Vergoldung stärker betont würden.
Tiefgreifende Umgestaltungen erfolgten 1957 am Hochaltar sowie am Kreuz- und Marienaltar. Auf dem Hochaltar standen noch 1876 die um 1730 entstandenen Figuren der beiden Johannes und des Johannes Nepomuk, vielleicht auch die zur selben Zeit gefertigte und gleich große Figur des Antonius. Heute befinden sich alle in Seitenansicht auf Konsolen zu beiden Seiten des Hochaltars, wenn auch ihre Gestik verrät, dass sie ursprünglich für Vorderansicht geschaffen wurden. Ebenso wurde das Hochaltarbild nach Entfernung des neuromanischen Hochaltars in einem Goldrahmen an die Wand gehängt. Nach einem Entwurf von Dr. Klug errichtete man darunter einen Tabernakelaltar, bestehend aus dem barocken Tabernakel von Alteglofsheim, der unten durch einen Ziboriumstabernakel und oben durch eine kuppelartige Bekrönung ergänzt wurde und flankiert ist durch zwei Seiten-Voluten, auf die Bildhauer Helmer zwei barocke, aus dem Kapitelsaal stammende und von ihm jeweils mit einem Flügelpaar ausgestattete Engelsbüsten setzte.
Nach Entfernung des 1887/90 neuromanisch gestalteten Kreuzaltars erhielt dieser 1976/77 seine heutige Gestalt, indem auf ihm das ursprünglich in der Sakristei angebrachte, überlebensgroße und aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammende Kruzifix platziert wurde. Dieses flankieren seither die beiden, seit etwa 1900 links und rechts des Hochaltars befindlichen Passionsbilder aus dem Umkreis Jan Polacks. Des Weiteren wurde damals unter dem Kruzifix eine neu angefertigte Predella mit Tabernakel angebracht, die mit drei wohl um 1700 entstandenen versilberten Apostelbüsten geschmückt wurde.
Der Marienaltar erfuhr ebenfalls eine Umgestaltung, indem 1938 das von Albrecht Altdorfer stammende Tafelbild der „Schönen Maria“ entnommen, in den Werkstätten der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen restauriert, als Leihgabe des Stiftes im Regensburger Diözesandepot Obermünster deponiert und durch eine früher Simon Sorg zugeschriebene, aber wohl von Christian Jorhan dem Älteren um 1750 geschaffene und von Stiftsdekan Peter Griesbacher gestiftete Figur der Immaculata ersetzt wurde.
Von den vier 1947 von Kirchenmaler Schöppl gefertigten Kopien der „Schönen Maria“ wurde eine – zunächst links neben der Sakristeitür – aufgehängt und 1977 in einem prunkvollen vergoldeten Rahmen an ihrem heutigen Ort rechts neben dem Hochaltar platziert.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts kamen drei Figuren in die Stiftskirche: Die von Stiftsdekan Griesbacher gestiftete, um 1385 entstandene Steinfigur des Evangelisten Johannes wurde über dem Südeingang platziert, während sich an der Nordwand die von Kanonikus Helmberger hinterlassene, im 15. Jahrhundert entstandene Figur der heiligen Anna mit sitzendem Marienkind sowie die von Kanonikus Otto Döllinger gestiftete Kopie einer in der Pfarrkirche Ainau befindlichen frühgotischen Pieta befindet.
Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts kamen drei Ölgemälde hinzu. Ein barockes Ölgemälde des Schweißtuchs der Veronika und ein im 19. Jahrhundert entstandenes, von Frau Dr. Treiber gestiftetes Ölgemälde des heiligen Josef mit Jesuskind fanden auf der Südseite der Stiftskirche ihren Platz, während das von Kanonikus Huber gestiftete barockes Ölgemälde des heiligen Wolfgang auf der Nordseite aufgehängt wurde.
Gemäß der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde in der Chormitte ein neubarocker Volksaltar aufgestellt, der nach 1985 seine heutige Gestalt erhielt. Ebenso entstand der schmucklose, auf der Südseite im hinteren Teil des Kirchenschiffes befindliche Beichtstuhl im 20. Jahrhundert. Die hl. Jungfrau Maria wird seit 2002 unter der Empore vor der in neuerer Zeit entstandenen Figur der Fatima-Madonna aufgesucht. Seit 2015 befindet sich an der Nordwand unter dem Bild des hl. Papstes Johannes Paul II. in einem von Engelbert Süss geschaffenen und von der Deutschen Hospitalité Notre Dame de Lourdes gestifteten Bronzereliquiar eine Blut-Reliquie des hl. Papstes.

Kirchenmusik

Die Kirchenmusiker von St. Johann können auf eine lange Tradition zurückblicken. Allein in neuester Zeit sind unter den Mitgliedern des Stiftskapitels Stiftsdekan und Komponist Peter Griesbacher († 1933) und Stiftsdekan und Domkapellmeister em. Prof. Dr. h.c. Georg Ratzinger († 2020) zu nennen.
Auf Initiative des ehemaligen Domkapellmeisters wurde die heutige Orgel im Jahr 2004 von der Orgelbaufirma Eisenbarth in Passau restauriert und erweitert. Ebenso wurde unter seiner Initiative die Tradition der klassischen Vokalpolyphonie sowie die Aufführungspraxis der klassischen Messen in solistischer Form an der Stiftskirche wiederbelebt.
Neben der Stiftsorgel stellt das 1992 eingerichtete Glockenspiel eine Besonderheit dar, das täglich um 7:55, 9:55, 12:10, 14:45, 17:25 und 20:35 Uhr ein zum Kirchenjahr passendes Kirchenlied erklingen lässt.

Höhepunkte der Kirchenmusik sind gegenwärtig vor allem die kirchlichen Hochfeste. Zu ihrer musikalischen Leitung und zu den Ausführenden erfahren Sie mehr unter Stiftsorganist und Stiftsensemble.

Kirchenmusikalische Besonderheiten können Sie dem Jahresprogramm der Kirchenmusik sowie dem aktuellen Gottesdienstplan entnehmen.

Musiker

Die Leitung und die Orgelmusik in den Gottesdiensten obliegen dem Stiftskapellmeister.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an kirche@kollegiatstift-stjohann.de

Stiftsorganist

Thomas Gleißner

Seit 2003 ist Thomas Gleißner Stiftsorganist und kirchenmusikalischer Leiter am Kollegiatstift St. Johann in Regensburg.

Er erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei den Regensburger Domspatzen. Orgelunterricht erhielt er bei Domorganist Eberhard Kraus. Nach dem Abitur schloss sich ein breitgefächertes künstlerisches und pädagogisches Studium an der Musikhochschule Würzburg und an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar an.
Er unterrichtet Klavier und Korrepetition am Gymnasium der Domspatzen. An der Grundschule der Domspatzen ist er als Chorleiter und Musikpädagoge tätig.

Ensemble

Das Ensemble der Stiftskirche besteht aus Vokalsolisten und einem Streicherensemble. An allen Hochfesten wie an Weihnachten, Ostern, Pfingsten, den beiden Patrozinien, dem Kapitelsjahrtag sowie zu verschiedenen Festen ist es fester Bestandteil der kirchenmusikalischen Gestaltung in der Stiftskirche.
Das Repertoire des Ensembles umfasst Werke vom gregorianischen Choral, der klassischen Vokalpolyphonie bis zur gemäßigten Moderne. Einen Schwerpunkt bilden zudem die Messen von Wolfgang Amadeus Mozart, welche in den Gottesdiensten in solistischer Fassung zur Aufführung gelangen.

Stiftsorgel

Die heutige Stiftsorgel wurde 2004 von der Passauer Orgelbaufirma Eisenbarth in ein barockes Prospekt gefasst, das um 1730 wohl für eine Orgel von Johann Conrad Brandten geschaffen wurde. Die neue Orgel ersetzt das 1953 entstandene Werk von Eduard Hirnschrodt und verfügt über 25 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen funktionieren mechanisch und die Registertrakturen mechanisch und elektrisch, während die Disposition folgendermaßen gegliedert ist:

DISPOSITION (bitte anklicken)

Geweiht wurde das Instrument am 08. April 2004 durch Generalprobst Helmut Grünke, Paring.

Von je her war die Stiftskirche St. Johann ein Ort, an dem Menschen einander begegnen und in Gebet und Gottesdienst ihr Leben vor Gott bringen.
In direkter Nachbarschaft des Doms St. Peter und anderer Kirchen und Kapellen laden wir Sie ein, die Stiftskirche als einen Ort des Gebetes und der christlichen Gemeinschaft, aber auch als ein Stück Regensburg für sich zu entdecken.

Gottesdienste

In der Sakristei der Stiftskirche beten die Kanoniker von St. Johann an Werktagen morgens in der Regel Teile des Stundengebets und in der Stiftskirche feiern Sie täglich um 8:00 Uhr und donnerstags zusätzlich um 17:30 Uhr die Heilige Messe.

In der Fastenzeit, im Mai und im Oktober finden dienstags und freitags um 17:30 Uhr Kreuzwegandachten, Maiandachten und der Oktoberrosenkranz statt.

Änderungen und Besonderheiten entnehmen Sie bitte den jeweiligen Gottesdienstplänen.

Publikationen

Alle drei Publikationen können am Schriftenstand in der Stiftskirche St. Johann erworben werden.

1

Lothar Altmann,

Stiftskirche St. Johann Regensburg (Schnell, Kunstführer Nr 1114) Regensburg 2019, 4. neubearbeitete Auflage

2

Paul Mai (Hg.),

850 Jahre Kollegiatstift zu den heiligen Johannes Baptist und Johannes Evangelist in Regensburg 1127-1977. Festschrift, München Zürich 1977

3

Paul Mai (Hg.),

St. Johann in Regensburg. Vom Augustinerchorherrenstift zum Kollegiatstift 1127 /1290 / 1990. Festschrift (= Bischöfliches Zentralarchiv und Bischöfliche Zentralbibliothek Regensburg, Kataloge und Schriften, Bd. 5) München Zürich 1990

Bildgalerie

Presse

Hier finden sie Pressemitteilungen über uns:

24.01.2022 – Mittelbayerische Zeitung: Ernennung des Stiftsdekan Prof. em. Dr. Dr. Johannes Hofmann zum Monsignore

Professor Hofmann ist jetzt Monsignore – Regensburg – Nachrichten – Mittelbayerische

Stiftskirche:

Kollegiatstift St. Johann
Krauterermarkt 5
( neben Dom St. Peter )
93047 Regensburg

Tel.: 0941 55438
Email: kirche@kollegiatstift-stjohann.de

Spendenkonto:

Kollegiatstift St. Johann
Liga Bank eG Regensburg
IBAN:  DE38 7509 0300 0801 1000 33
BIC:     GENODEF1M05

Ab 300,- € erhalten Sie eine Spendenquittung.
Hierfür bitte die vollständige Anschrift angeben.

Administration / Vermietung:

Kollegiatstift St. Johann
Viereimergasse 1
()
93047 Regensburg

Tel.: 0941 55438
Email: info@kollegiatstift-stjohann.de

Mietzahlungen / sonstige Zahlungen:

Kollegiatstift St. Johann
Liga Bank eG Regensburg
IBAN:  DE74 7509 0300 0001 1000 33
BIC:     GENODEF1M05

Verwendungszweck: Mieternummer / Name / Straße / ggf. genauere Angabe.